Karg mag die Landschaft der saharischen Gefilde sein, doch reich die Facetten ihrer Musikwelt, die schon seit Jahrzehnten auch den Okzident betört. Aus den klingenden Schatzkisten von den Emiraten bis hin zum Atlantik schöpfen einheimische und westliche Beatbastler seit langem, um Arabisches fit fürs Tanzparkett zu machen. Schon vor zwei Dekaden luden die Dissidenten die Wüste elektrisch auf, multikulturelle Karawanenreiter wie Transglobal Underground oder Jah Wobble taten es ihnen nach. Und zuhause betätigten sich die Chebs des Maghreb und die Jugendidole der Halbinsel als stetige Erneuerer traditioneller arabischer Liedkunst. Nun ist schon eine zweite Generation am Start, die souverän die Klaviatur der DJ-Pulte mit den arabesken Saiten- und Flötentönen vermählt.
Auf Sahara Lounge stellt Putumayo einige dieser Tüftler vor, die einen transparenten elektronischen Schleier über Sounds von Marokko bis in den Iran breiten. Hereinspaziert also ins clubbige Wüsten-Vestibül, wo sich ein buntes Völkchen versammelt hat: Libanesische Diven und Pultmeister aus Deutschland, DJs aus den New Yorker Straßenschluchten und Hitmacher aus den Scheichtümern, britische Worldbeat-Pioniere und Pariser Avantgarde-Araber.
Was in der brodelnden Medina wurzelte, trifft auf den Dancefloor des Westens, der Rhythmus sanft schaukelnder Wüstenschiffe und sinnliche Opulenz aus 1001 Nacht grüßen Breakbeat und Triphop.
Trackliste:
01. Sharif - Shiraz
02. Nabiha Yazbeck - Astahel
03. Bahia El Idrissi - Arhil
04. Maya Nasri - Khallini Biljao
05. Dahmane El Harrachi - Ya Rayah
06. Soap Kills - Dub4me
07. Nickodemus - Cleopatra in New York
08. Yasser Habeeb - Elama
10. Ilhan Ersahin - Fly
11. Jasmon - Hanina
12. Justin Adams - Desert Road
13. Toufic Farroukh - Lili S'en Fout